Montag, 19. Oktober 2015

Selten beim Sketching zu sehen: Schraffur. Das ist Bild Nr. 296, es zeigt den Abgang zur Herrentoilette unter dem Indianerbrunnen auf dem Werderplatz in Karlsruhe-Südstadt. Zum Thema 'Schraffur' gibt es etwas anzumerken.
Die Künstlerin Susanne Haun (siehe auch http://susannehaun.com/2015/10/12/impressionen-vom-workshop-tusche-zeichnen-dozentin-susanne-haun/ ) hatte in Berlin zu einem Workshop geladen, bei dem Tuschfeder-Schraffur thematisiert und unterrichtet wurde. Ich habe davon hier über die Blog-Liste (siehe rechts) erfahren. Ich hatte den Artikel gelesen und vor allem die Doku-fotos angeschaut und kam zu meinen eigenen Gedanken und bemerkte, dass ich mir nie Zeit für Neben- oder Hintergrundschraffur nehme und kommentierte diese Eigenbeobachtung im Blog mit der Frage, ob es auch Tipps und Tricks zur Motivation für schraffur gäbe? Darauf gab mir Susanne Haun eine sehr schlaue Antwort:  

"Es würde schon helfen, wenn du die Schraffur magst ;-) , denn was man mag und gerne macht, das macht man gut :-) :-) :-) und man investiert dann auch gerne Zeit dafür."

Das ist so einfach wie kompliziert gesagt. Sein und Zeit. Tatsächlich spielt beim Skizzieren das Zeitverhältnis eine entscheidende Rolle. Oft lese ich bei kommentaren der Urban Sketcher sogar, dass sie ausdrücklich wenig Zeit verwenden konnten und wollten. Bis hin zu Teoh Yi Chie, der von einer Skizze berichtet, die er unter einem Kokosnussbaum stehend begann und schließlich abbrach wegen der Gefahr, von einer herabfallenden Nuss getroffen zu werden. Damit "entschuldigte" er seine mangelnde Zeit, die Skizze zu kolorieren.