... Karlsruhe feiert Stadtgeburtstag. Hier kommen 300 Bilder. Voilà!
Dienstag, 28. Juli 2015
Das ist Bild Nr. 167 und es ist unbedingt im Zusammenhang mit dem folgenden Bild Nr. 168 zu sehen! Es ist ein sehr persönliches Bild, das mir sehr nahe geht. Die untere Zeichnung zeigt Carlotta beim Zeichnen, sie ist die ältere Schwester meines dritten Patenkindes und die ganze Familie hat uns letztes Wochenende besucht, was sehr schön war. Und natürlich wurde da auch viel gezeichnet. Ich habe immer großen Spaß daran, Kinder zum zeichnen, malen, zum singen und zum Quatsch-Schauspielern zu motivieren und das geht meinem Naturell entsprechend eben immer mit größerer Lautstärke einher. So bin ich. Ich bin auch launisch, nicht immer ist mir danach, aber sehr oft ist mir danach und die allermeisten Kinder finden das gut. Brutale Schläge in mein Seelenleben kommen dann so oft von den Eltern, die dreist in exakt dieser Motivierungssituation ihre Kinder zur Ruhe mahnen. Das finde ich so richtig scheiße und es kratzt am Lebenssinn aller Beteiligten. Mein Problem: Meine Margen sind sehr hoch gesetzt, ich habe sogar Freude an der Lautstärke der Kinder, freilich auch nicht immer, aber sehr oft. Beim Zeichnen selbst geht es akustisch leise zu, aber "Pass auf, die Farbe!" oder "Aber bitte nur am Tisch..." gibt es auch hier seitens der Eltern, die in der Situation nicht für das Kindeswohl denken. Ich nehme so viele - von trostloser, gedankenloser Blödheit durchtränkte - kulturelle Bildungsbremsen in meinem Alltag wahr, dass es mir elegisch ums Herz wird. Erst seit ich selbst ein Kind habe, sehe ich die Welt durch diese Brille. Ja. Was ich dabei auf dem Spielplatz in den letzten zwanzig, dreißig Monaten gesehen und erlebt habe, im Eltern-Kind-Café, kurzum überall, das war immer wieder so ernüchternd und dem künstlerischen Kindeswohl so stumpf und unempfänglich gegenüber. Meist dachte ich, es wäre doch ein Einfaches: Lass die Mundwinkel nicht so hängen, mach deinem Kind was Glückliches vor, ermutige es und wenn etwas gefährlich ist, mach nicht so viel Gerede und Gedöns drum, sondern beende mit all deiner Macht als Erwachsener die Gefahrensituation. Aber ach, so was kann man nur schwer erklären. Und ketzt kommt das nächste Bild Nr. 168.